S(n mtferc Sefet* 2lutjsbiit*i} A 34. Bodfjenfalenber*
Transkrypt
S(n mtferc Sefet* 2lutjsbiit*i} A 34. Bodfjenfalenber*
3 H u f t r ir t e
tD o c fy e n fc fy rift f ü r
b a s f a t f y o lt f d K D o l f ,
h»«B<lonbe« für bte
ber 0t. gtamifte unb bf< jSTtfgft«brr b« oon 'Sfapft &to xin. elngtfüGtUii
„jSITg. Vereins ber cßrtftf. 3?ntnirt?n }u (Sfirert ber fit. Familie »on ^tajaretö“ . ■
ftagCbntg. ©onntag ben 17. ©eptetnber 1899.
fott)otifct)r Familie" erfAeint roödjentltrf}, 16 €>eiten flarf; $ re il merteljäfcrig mit ber $eilage ,,T>«#
| f>ie
• » fg .; bei birertera ^Jartiebejug billiger. ttUe Voft-Cj-pebitianen utib ©udjbanblungen nehmen ©eftellunaen an.
gute Jttub* nur
5fb*n .£onne»ftaf
toirb i a l Sta tt »uögegeben unb toerfenbet. — Onferate: bie einfpaltige ^etitjeile ober berrn ittaum 25 $fg.
S(n m tferc Sefet*
Sefct ift bie $ e it jum SBerben neuer Sefer. ®er §erbft unb ber Sßinter
mit ben langen 2lbenben ftefjen oor ber Jljüre, an melden ein jeher geit jum Sefen finbet.
Sieber Sefer, liebe Seferin, roie fte^t’S mit beinen 5ftadj)barn, beinen SSerroanbten ? ©ie fennen
»iefleic^t nid&t einmal „D ie fatfyotifcfye F a m ilie “. Wad^e fie aufmetffam auf unfere 5Bod)en*
fd^rift, laffe bir ^robenummern fdjidfen, unb bu tljuft ein gutes SEetl!
fjiir bas neue Quartal ift bereits oorgeforgt burd) gute 93oIfäerjä^tungen unb fdjjöre
unb nütjlidje 3luffä^e. Reifet uns nun aud&, bafs „$ie fat^olifc^e gamilie" einen immer gtöfjeun
SeferfreiS finbet!
$Probenummern fielen gerne umfonft jur Verfügung.
2lutjsbiit*i} A 34.
Rcbnhttmt & gering brr podjrnfrfjrift fJ ic Imljjolifdjc
Bodfjenfalenber*
t 536. ©ufanna, Qungfrau unb ÜJ?artt)rin,
©onntag, 17. ©eptember. 17. ©onntag nacb
t 310.
Uftngften. £>ilbegarb, Slbtiffin, t 1179. Sam«
bert, Sifdbof unb SD'Jarttyver, t 708. Siolumba, Uonnerftag, 21. ©et>tembev. ÜKattbciuS, @üan*
Jungfrau.
gelift. Gaftor. 3ona8.
äWontag, 18. September. 3ofef öon Eupevtino, Ürreitag, 22. ©e^tember. 9. «. Ouat. 5D?au*
33efenner, t 1663. 9}icfeavb.
ritiuS, Wartörer, + 286. SJfjöntaS »on SSiHa*
$>ienftag, 19. ©ct>tembcr. 3anuariu3, S8ifc&of
noua, 33ifdbof, t 1555. (Smmeran, Sifdjof unb
9JJartl)vei', t 652.
unb 2JJavtt)rer, t 305. (SuftodjiuS, Söefenner,
t 461. sJ3om»ofa.
©arnftag, 23. September.
«. Cuat. £bcf(a,
Sftitttt)od>, 20. ©e^tember. W. u.ßuat. Gsufla*
Jungfrau unb Wärterin, +95. SimtS,
1 78.
d>iu3, äKavttncr, t 118, 8Igapitu§ I., s4?at>ft,
398
$iebeit}el)nter gon n tag rtod) Jlfttigflrn.
—
nid&t bie einjige SHüdffidjt. ®ie Gltern müffen ftdj
nodj meljr fragen, ob aucf) ©laube unb Sitte
rootjl geborgen ftnb, ob Soljn ober Üodjter nidf)t
foanaelinm: ® aä größte @cbot. 3ejuä ber ©otteS*
bort einem oerberblidjjen Umgang preiägegeben
unb $a»ib8*Sol)it.
>B!att6 22.
ift. 2ldfj, unb baä ift oft eine fdjroere 2lufgabe!
^ S ie $ljarifäer fragten ben §eilanb. fragen Oft müffen bie Gltern i§r Siebfteä Ijingeben an
ftnb gut ober fdE)ledfjt je nadfj bem grotcf. Stellen, an bie fte nid)t oljne grofje Sorge benfen
2Benn ber 3Jlenfc§ fragt, um fidj ju belehren, fo fönnen. 3a, n>o finb je$t nodj größere SBerfift baä gut. Unb idj Eann btr, lieber 2efer, nur ftdtten, bie o^ne ©efaljr toären? ®ie ßltern müffen
bringenb raten, ju fragen, roenn bu in reli= aber baä SBtöglidfjfte t£>un, um ©efaljren ju oer?
giöfen Singen einer öeleljrung bebarfft! 2lber f)üten, unb roo fte biefeI6en nic^t ganj oerljüten
fo fragten bie ^Ejarifäer nidjjt. Sie fragten, um Jönnen, ba müffen fte Ijelfen burd^ ma^nenbeä
ju oetfudjjen. Unb baä jeigt einen Ijäfjlicljen 2Bort, burd§ frommeä ©ebet unb befonbetä ba>
Gljaratter. 2lber folget grager gibt eä nur ju i burc^, ba^ fte bem $inbe burc| Beitritt ju einem
oiele. Sie lieben eä, in ©efeHfd&aften fragen djriftlidfjen SSerein ein ©egengeroi^t gegen ben
ju ftetten, um ju oerfucljen, um Verfügungen fc^lecljten Umgang bieten.
gegen ben ©tauben ober bie Sitte anjuregen,
3tm fc^limmften ift ber Ginflu^, roenn er
um ju fpotten, um niebrige 2Infpielungen ju oon foldjen geübt roirb, ju roetdjcn bie Äinber
machen, reelle bie gantafte beftedfen. Sold&e mit Gljrfurcljt emporfd^auen fotten alä Stetloer*
©efeüfc^aft mufst bu fließen. Umgang mit Die* tretern ber Sltern. ®arum ift fo befonbere 2luf*
ligionsfpöttern unb glaubenäfeinblidjett SDienfcljen merffamleit notroenbig auf bie Schulen, roelc^e
ift eine ©efäfjrbung beä ©laubenä.
bie Äinber befugen. SBo ben Gltern bie ÜBafjl
Gä lommt fo aufjerorbentlidj otel auf ben ber Schule freifte^t, ba ift eä iljre ^eilige ^Pflid§t,
Umgang an. ßein SKenfct) fann fidfj bem Gin= eine d^riftli^e S^ule ju roaljten, roo bie Se^rer
flufj beäfelben ganj entjieljen. Gin guter Um* i^re treuen ©e^ilfen in ber Grjieljung ftnb. Dljne
gang roirtt oerebelnb, ein fdjledjter oerfdfilecljternb. jroingenbe 9Jot ein Äinb aucfj int nidjt me^r
Unb bieS gilt um fo meljr, je jatter baä 2llter fd(julpfli($tigen Sllter ber ©inroirlung und^riftlid^er
unb je empfänglicher baä $erj für bie einftür- Seljrer preiägeben ift eine fernere SSerfünbigung
menben Ginbrüdfe ift. @ä gilt alfo ganj befon* gegen bie tjeiligfte Glternpfli^t.
berä oon ber 3ugenb unb am aüermeiften oon
28ie ift eä aber mit ben Grioacjjfenen?
b«r Jtinbljeit. ®ie ßinbeäfeele ift nodj nic^t ®ürfen biefe rubig ben Umgang mit glaubenä*
roiberftanbäfäfjig. Sie nimmt ade Ginbrücfe, feinblid^en üJtenfcljen pflegen?
u«b nein.
gute unb fd)ledjte, gleidjjmäfsig auf.
Gä ift 2Benn eä ftc§ um gefd^äftlic^en Umgang Ijanbelt,
gerabeju ein SSerbredfjen, fte oerberblidjjen Gin> fo ift nichts bagegtn ju fagen. 2lud^ ein gefel»
flüffen au8jufe(jen. ®arum finb c^riftlid^e Glletn liger Umgang, bei bem bie Religion oöHig un»
fo feljr barauf bebaut, baä $inb oon fdf)ledjten berührt bleibt, ift oft nidjt ju oermeiben. ®a=
©efeUfd^aften fern ju galten. Unb Gltern müffen gegen ©efeHfd&aften, bei benen bie Religion ober
fdjjon feljr gottoergeffen unb pflic&toergeffen fein, bie Sitte «eiftecften ober offenen 2lngriffen auä*
roenn fte nidjt in biefer ©ejieljung über iljre gefegt ift, roo Spott gegen ben ©lauben unb
Äinber naclj Äraften roacljen. ieuflifdj aber ftnb Wmifclje Semetfungen gegen bie Religion an ber
fte, roenn fie biefelben gerabeju folgen Ginflltffen Sageäorbnung ftnb, mu^ ein treuer Gfjrift mei=
jufüljren.
ben, ni^t bloä beäfyalb, roeil er für fold&e ju
2lber audj bie Qugenb bebarf nod& beä gut ift, fonbern aud(), roeil fte eine ©efa^r für
Sdju^eä, unb fte foHte auclj oon glaubenäfeinb* iljn in ftd^ fc^lie^en, 2)enfe nur an’8 alte Xefta=
lid^em Umgang fo gut fern gehalten roetben roie ment I 2Bie ftreng ^at ba ©ott ben Äinbern
oon fittenlofem. SDie Gltern ftnb oerpflicljtet, Särael« ben Umgang mit ben ©öfcenbienern oer*
nadf) beften Äräften in biefer Stiftung ju roirfen. boten! Unb roarum? ®r gibt felbft ben ©runb
3ft ber Änabe ober baä SJlübdjen ber Sdjule an: „ffieil ftdfjer ju befürchten fte^t, ba^ fte baä
entlaffen unb Ijanbelt eä ficlj barum, einen SJteifter §erj oom roa^ren ©ott abjieljen." ®ie @rfa^=
ju fudjen, fo ift eä ja ganj in Drbnung, bajj rung Ijat eä ^unbertfac^ beftätigt. 3“ roir lefen,
man barauf bebaut ift, einen tüdjjtigen üÖleifter bafe felbft ber roeife Salomon oon feinen ^etbju finben, bei bem ber Sterling ftdjj auclj etroaä nifc^en grauen ftt^ baä §erj betören unb oon
Stüd&tigeä aneignen lann unb nic^t bloä gebraust ©ott abtoenben lie^. SJJeibe barum ben Umgang
roirb ju Verrichtungen, bie mit bem ju erlernen» mit 9leligionäfpöttern unb überhaupt mit aßen,
ben @efd)äfte nichts ju tjjun Ijaben. 216er baä ift roeldjje ben ©lauben gefaljrben fönnen!
[9iad|btu(t tierboten.1
68 gibt aber auch noch einen anbern ge> finb ooHauf ebenbürtig. Slber gefegt, e8 roäre
fahrlicfjen Umgang. ® a 8 ift ber Umgang mit fo. 2BaS folgt barau8 ? fDafi roir fte fonfur»
fdjledfjien «Schriften, feien eS Südjer ober SBlätter renjfähig machen müffen. 2)aS gefchieht aber
ober Seitfdfjriften. llnb oor biefem Umgang nicht baburdj, ba^ roir bie feinblichen holten,
mujj ich noch ernfter roarnen. ®er Umgang mit fonbern bajs roir bie unfern nach Äiäften unter«
SJienfc^en fann oft unuermeiblidfj fein. SDer Um* ftü^en. 3lur ein elenber Verräter roirb einen
gang mit ©Triften ift freiioiHig. Ober roaS geinb unterftü^en, ber bem SSaterlanbe mit ben
!ann bid) nötigen, ein fc^ted^teä S3ucfj ju lefen? SBaffen in ber §anb gegeniiberfteht. 3 ft nicht
SöaS fann bid} nötigen, eine glaubenSlofe 3 eit= auch
oerächtlich, ber ben ^feinb feines geiftigen
fdjjrift in bie §anb ju nehmen? 2Ba8 fann bidfj SaterlanbeS untetftü^t? Unb glaube ja nicht,
nötigen, ein religionsfeinblicljes SBlatt in’8 $au8 bafj bu ohne eigenen Schaben folc^e ©dhriften
ju laffen ? ®u roiHft nicht bloS ^ad^jeitfe^riften lefen fannft! ®em ©ift roirb auf bie SDauer
ftubieren, bu roiflft auch Unterhaltung. ©ut. auch ^cr ftärffte SJlagen nicht roiberftehen. SBaS
316er je^t ift unfere fat^olifc^e Sitteratur fo au8= biefe Schriften bieten, ift ©ift, ©ift für bas
gebilbet, baf; fie allen billigen 2lnfprüdjen ooHauf religiöfe Seben. Ungeftraft roirft bu eS nicht
genügt. 2öer je^t noch ju einem uncjjriftlichen nehmen.
^)3robuft greift, ber ift oljne 6 ntfchulbigung. ®u
$arum noch einmal: 3$ bir bein ©laube
fagft metteidjt: Unfere 93Iätter (önnen mit ben lieb, bann meibe fchled&te ©efeHfdfjaft unb fchlechte
anbern nid)t fonfurieren. SDaS ift ein Saturn, ©ie 93ücher!
UitterijaUenbe# für bi : fatljolifdje F am ilie.
C /g) P a s ritte gute JFrau ücrinng.
(®d «60
(jomaS nahm feinen §ut; fcfjroeigenb Ratten fchneU, aber bie SBorte rourben unter Schlugen
bie beiben Kumpane ftch jufammengebrüdt unli unb ^hr“ ” en erftieft. ShomaS blieb einen Ülugen»
»erblüfft, jitternb, mit fteigenbem ©cfjreden ben blief ftehen, als rooHe er bem armen SBeibe noch
jornfunfelnben ^ijomas angefe^en, beffen SBorte ein Sroft« ober@ntfdhulbigungS=2Bort fagen, aber
ihnen burdfj baS fchlotternbe §erj roie §euer= bas gelang ihm in feiner Aufregung nicht mehr.
fugein burchfcijlugen.
3)er 2 ^oma8 oerftanb 2118 er bie ^auSthür geöffnet h“tte, fafjte er ben
nftmlidh feinen ©pafj unb mar geroohnt, feinen SaufhanneS am Äragen unb toarf il)n in beftergorm
SBorten ÜRachbrud ju geben, gri£ fafi roie ein uor bie Ih ür; ber ÄitmeSpeter fürchtete ein ähn=
©teinbitb am Üifdje, hatte anfänglich ben Skontos lidjjes 3)lanöoer unb brüefte ftch eilig an bem
roof)I noc§ einmal anjublidEen geroagt, bann aber Sornigen oorüber, ber ihm einen berben gujj*
bie 2lugen oollenbs niebergefdjlagen. 35a8 S3lut tritt nachfanbte. ©lücfli^erroeife erreichte er ihn
fc^ien i^m ju gerinnen im Seibe, benn 93li£ auf an unfchäblidfjer Stelle, fo bafi biefer Sump 3U
93li$, Schlag auf Schlag fiel bie glühenbe SBal;r= bem anberen in ben 2öeg foHerte. Dann ging
heit ihm in’8 §etj. 6 r mar roie uernichtet. auch er fchroeigenb ^inauS unb jog fadste bie
Slucfj regte er ftch nicht, als $h°maä feine ßausthür hinter ftch_in’S ©djjlofs. ®amit, meinte
Begleiter cor ftch h« Jur Ihüve trieb, fte auf» er, habe er ber Warie feine SntfchulDigung auf’8
tifs unb nun einen nach ^em anbern h'nauSfdjob befte abgeftattet.
mit fräftiger gauft. ®ie arme ÜDlarie h<*tte bie
9loch eine ©tunbe fpäter fa^
#uf bem»
3)onnertebe im ÄeHer gehört, gleich an ©treit felben glecfe, in berfel6en ©teUung, blafj roie
^ebacht, roar fofort in bie Äüclje geeilt, um eine Seiche, jitternb, roie wom groft gefchüttelt.
womöglich grieben ju ftiften, bann aber, als fte Sieben ihm lag in ben Änieen feine gute Slarie,
»ernafjm, roooon eigentlich bie Siebe roar, in bie bie ihre §itnbe mit fanfter ©eroalt in ihres
Äniee jufammengefunlen, hatte bie §änbe oor Ü)lanne8 §änbe gepreßt ^atte, ihren Äopf auf
baS jitternbe ©eftdht gebrüeft, als ob fk ftch für feinen ©cho^ gebrüeft, unb meinte unb betete.
ben SDtann fchämen müffe, unb im §erjen »u Sßenn fte auch m*t
jartlichften Flamen nach
©ott um §ilfe gefleht für benfelben, ber geraoe ihrem SDlanne rief, fte erhielt feine ülntroort; nur
jefct ber ©nabe fo feljr beburfte. 2118 bie SfJlänner juroeilen jueften feine heifeen § anbe roie »um
ftumm unb fdhroeigenb burch bie Jtüche jur $au8» SDrucfe, aber fd^eu, als faffe er geuer an. @in*
<hür fchritten, Sfjönwä t>orau8, erhob fte ftch mal erhob er ben ßopf, erblidfte bas ©elbftüdt
—
400
auf bem Sifdfje unb jitterte f)eftig, kann manbte er
ftd) feitroärtS. Salb barauf fdjien er roie au§
feiner Setäubung ju ertoadjen; h°<h fiob ftd)
feine Sruft, fenfte fic^, — ein tiefer, tiefer
©eufjer, unb inbem er bie £>anbe WarienS toS
liefe, neigte er fein ©efidfjt auf baS $aupt feines
SßeibeS, legte bie Slrnte um itjre ©dfjultetn unb
meinte, erft milber, bann in fteigenbem Sdjmerj,
baß ber ganje Wann bis in bie Siefen feineä
SBefenS erbebte. Warie umllammerte bie $niee
ihres ©alten unb meinte mit ihm; 2Borte tonnte
{eines oon beiben finben. 2ludj nacfybem Warie
mit aHer ©eroalt i^rer Siebe ihren reuigen Wann
in etroa befänftigt, il)m bie Sljränen abgetrocfnet
unb ba§ §aar aus bem ©efidjt geftricljen, bann
baS fiid^t genommen unb mit ihm *ur ©djlaf*
lammet gegangen mar, rebeten beibe noch lein SCßort.
®er Stnblid ber fcljlafenben ßinbcr loftete bem
gritj neue ©chmerjen. 3 cf5t füllte er erft recht,
baß er 93ater mar. 2llS aber ^ier bie Warie
ihrem Wanne auf’s neue um ben §als fiel unb
ooH feliger greube über ben SBiebergefunbenen
meinte, ba fjatte er nur ein SEBort. „TOe me^r,
nie mehr!" rief er aus, unb baS ßrujifij nahm
er oon ber Sßanb, hob es in bie §ölje unb rief
nodljmalS: „9Jie mehr! Sei ©ott, nie mehr!"
Unb bann lüßte er ben §eilanb unb gab ifyn
feiner grau jum Äuffe.
Weht |aben ftch bie beiben audj in ber»
felben 9Jad§t nic^t gefagt; aber am anbern Worgen
ging bie ©onne eines neuen, ehelidfjcn ©lüdeS
im §aufe bes SEßiebergefunbenen auf, bamit fte
ftetS höhei unb h°h« fteige unb ben alten
Jammer immer roeiter oerfcheudlje. 2lm erfteit
Sage mar e§ jroar nod) ftiU unb trübe; fdjmerj-lidfje greube macht nicht gern ©eräufch; aber
alle Sage roarb’S geller unb freunblidjer, ruhiger
unb milber, mie überall, roo bie Siebe, rnahre,
redjte Siebe, jur ^errfc^aft gelangt. $amit ift
aud) ©egen unb ©lüd mieber jurüdgelehrt in
baS toanlenbe §auS.
(Solping.)
k le in e ©Jitegelbilfcer.
jOurd) ein perh ber pilbe bcheljrt.
biefem ober jenem unroiUig ben ßopf ju fchütteln.
®en Sßfarrer felbft fdjien ein berartiger Wife=
„O^ein, ber $err Pfarrer ift bedj ju gutmütig, brauch feines ÜBohlrooHenS nicht im minbeften
* * er gibt noc^ baS Se^te fort," meinte topf* ju ärgern, nod) ju erjürnen; im ©egenteil, er
fdjüttelnb bie alte Haushälterin (Srneftine, toeldfje blieb nach ro‘e oor roohlrooHenb. Unb biefe feine
fdjjon feit jroeiunbjtoanjig fahren im §aufe beS ©üte fottte einmal oon einem unerroartet jchönen
Pfarrers maltete unb batjer bie ©erocljnljeiten Srfolge gelrönt merben.
beS el;rroürbigen §errn lannte. $ie genannten
6S mar im Anfänge beS $erj=3efu'2Honatfä*
SBorte fpradj fie jum minbeften einmal beS $er §err Pfarrer hatte fpät bie heilige Weffe
SageS.
celebriert unb mußte balb juljcxufe eintreffen.
®er §err Pfarrer mar nämlidj oon einem Unb er Jam auch, aber bieSmal in einer 33e*
ganj außerorbentlid;en SGBofilrooHen gegen arme gleiturg, — (Srneftine prallte faft erfdjroden
unb oerlaffene Seute befeelt. 2Bo er irgenb eine jurüd, als fte bie Shür öffnete, — in Seglet»
g-amilie in 9?ot ober aud) nur in Verlegenheit tung eines oöllig heruntergelommenen Wenfchen.
mußte, gtetd) mar er fyelfenb unb ratenb jur
®erfelbe h«tte ben mürbigen Wiener ©otteS
©eite felbft unter Aufbietung ber lebten flrafte unterroegS um eine ©abe angefprod^en, unb biefer
unb Wittel. ®aS menige, maS Äüdje unb ÄeUer hatte lein Sebenlen getragen, ben nicht gerabe
im ^farr^aufe ju bieten »ermod&te, lam jum oertrauenerroedenben Settier einjulaben, ihm in feine
größten 'Seile Iranten unb gebrechlichen Seuten äBojjnung ju folgeiv $ort angelangt h'eß
ju gute.
Pfarrer ein grühfinu für ben ©aft auftragen,
35as mar ja an ftdjj roohl recht, unb bie unb biefer ließ ftd) nicht jroeimal nötigen. „3>a,
alte Haushälterin hätte roaljrlich leinen ©runb roer’S fo alle Sage h«ben lann!" meinte er, als
gehabt, hinüber ein SBort ber Unjufriebenheit baS grühftüd oerjehrt mar.
®er Pfarrer lehrte fleh nicht an biefe SBorte.
ju äußern. ®er Pfarrer mar aber bei feinem
aUju gutmütigen Gharalter nicht imftanbe, ben 6r fragte nadh bem Serufe, nach *>er $erlunft
93ittenber» etroaS abjufchlagen, unb biefe ©üte beS feltfamen ©afteS unb erfuhr nun, baß biefer
nmrbo oenn auch, ro'e
burchroeg immer ber früher eine ©teile als flaffengehilfe belleibet hatte,
baß er aber burch ben Srunl, bem er ftdj er»
§aU ift, oielfadh mißbraucht. ®aS mar e
bie alte @rneftine fo man^mal oeranlaj f ju geben hatte, bereits cor elf 3ah«n entlaffen unb
—
401
—
feitbem immer tiefer gefunfen raar. ®a8 Sefcte fortan beffere Söege, als ©ie, bislang geroanbelt
ptte er nidjt beijufügen braunen, es ftadj fc^on finb!"
greH genug Ijeroor aus feinem unoerfdjämten
„^Sielen ®anl, $err Pfarrer! Seben ©ie
Seneljmen im $farrl)aufe. Denn nad(j einer rool)l!" 9Jlit biefen Söorten fd^icfte fid^ ber un»
furjen Sffieile fragte er: „2öie roare es, $:rr tjeimlid^e ©aft jum ^ortgeljen an.
Pfarrer, fönnten roir nicfyt au$ gemeinfam ju
„9lun benn, ©ott befohlen!" wrfctyte ber
^ciefter unb geleitete benfelbcn bi8 jur §au8«
SDtittag fpeifen?"
„©eroijj, mein greunb!" Itang bie 2lnt= t^üre.
wort beS SßfarrerS, ber bann audjj roieber baju
2tlä er jurüdtfam, fonnte bie alte $au8=
überging, (Sinjelljeiten aus bem Seben beS nidjjt ^älterin über bie „©utmütigfeit be8 §errn" nidf;t
gerabe Ijöflid&en ©afteS ju erfahren. ® a fam genug SQBorte finben, um iljrem Unwillen 2lu8*
benn gar mandjeS ju Jage, roaS ein d^riftlid^eS brucf ju geben, „©ogar ba8 Slnbenfen an S^ren
©emüt mit ©cjjauber unb SBiberroiUen ju er= oerftorbenen ^ceunb geben ©ie fort," eifett« fte,
füUen imftanöe roäre; ber Pfarrer aber etnpfanb „unb nod; baju an foldjje unocrbefferlidie unb
nur baS aufridf)tigfte, tieffte ÜDlitleib mit bem unoerfd^ämte Seute!"
2Irmen. ©o roar balb bie Seit juin ©ffeit ge„2ßer fagt, bajj biefer »enoatjrlofte 9JienfdJ
fommen; ber grernbe afj mit am Sifdje beS fi$ nid^t noc^ beffern fötutle?" fdjaltete ber
Pfarrers, unb als bie ^ERa^tjeit beenbet mar, Pfarrer ein. I;%ä) Ijabe bie fefte Ueberjeugung,
erljob er fic^ mit ben ©orten: „9tid^t roatjr, ba& er nodfj einmal auf beffere Sßege geraten
§err Pfarrer, atlmäfjlig roirb e8 3eit, bafj id) mirb."
„916er ©ie geben ja affeä fort, felbft roaä
mid(j roieber empfehle?"
„2ßie
me'11 £te6er!" entgegnen $ljnen lieb unb teuer fein foHte."
ber Slngerebele. „2lber idf) mujj Sbnen fagen,
w®a8 ift alles nid^tS, nid;t8 oon 8ebeu=>
bafj $l)re ctufjere ßrfdjeinung nidj)t fefjr empfel) = tung. S3etrad;ten roir nur einmal ba& ^eiligfte
lenb ift. SEBürben ©ie eg anneljmen, roenn id) $erj Qefu, roeld^eS roir in biefem SKonate oer^
Sijnen je£t etroaS beffere $IeibungSftüde an= e^ren! $aS fyat auS Siebe ju uns tröUig fünbigen unb unroürbigeit üDtenfdjjenlinbern fein JBlut
biete?"
bis auf ben lebten tropfen oergoffen. Unb
„3Rit Vergnügen."
®ie §au8f)älterin, roeldfje injroifdjett ein= roeldjjer irbifd^e 33efi^j fönnte roo^l einen einzigen
getreten mar, mafe ben fecfen Sprecher mit ent= tropfen beS foftbaren ^eiligen SluteS 3«fu CS^rifti
rüfteten ©liefen. 3luf bie SJBorte beS Pfarrers aufroiegen! Unb fteljcn roir oor ber ©ottfyeit
braute fte etliche getragene ÄleiöungSftücIe beS-- nic^t roeit elenber unb unroürbiger ba, als fo
ein betlagensroerter 3Jienft| oor uns fte^t?"
felben unb Ijänbigte fte bem ©afte ein.
„öeften ® an l!" entgegnete biefer. „$ a 9lac!j biefen ernften ffiotten begab fidj ber ^fairer
!ann man ftc^ nodf) einmal fe^en taffen, roie man in fein ©lubitrjimmer. ®er SSotfaü roarb balb
eg oor jroölf Igaljren gewohnt mar. 9Jun fel)It »ergeffen, ba im Saufe ber Seit ftef) nod& mand^
noclj ein f)üb[$er ©pajierftodf, beifpielSroeife roie anberer atjnlid&er 2lrt roiebet^olte.
@8 mosten etroa jroei 3a^re oerfloffen fein,,
©ie bort einen foldfjen ftefjen Ijaben. 2ßenn id^
ba empfing ber Pfarrer aus einer entfernten
ben nod) baju betäme . . . "
®a8 roar nunbod) eineUnoetfdjiinttbeit, roelclje ©tabt einen Srief, beffen ©Treiber fid^ jur
attmäfjlig alle ©renjen ju übetfteigen be= größten 33ertounberung unb greube funbgab als
gann. (Stneftine jjatte fc^ort eine heftige Suredfjt- jenen S3ettUr, bem er bamalS Kleiber unb ©pajier*
roeifung auf ben Sippen, tiefer ©toct nur ein ftodE gefd^entt ^atte. Unb ber ©djlujj beS 33riefeä
Stnbenfen an einen oerftorbenen Sugenbfreunb, lautete folgenbermafjen:
„S s ift mir mit gutem SBotfa^e unb ©otte8
ber ebenfalls *ßtiefter mar, aber frü^jeitig »on
©ott bem §errn abberufen roorben roar, — unb $ilfe möglich geroefen, fd^oit furj nac^ unferem
biefeS teure älnbenten oerlangte biefer unoer- Sufammentreffen bie Sa^n beS S^erberbenS roieber
fcfjämte ÜJJenfdf) 2SaS mürbe ber §err Pfarrer ju oerlaffen. ©eit etroa oierjebn 3Jionaten be<
ba erroibern? 316er biefen fdjien baS Verlangen finbe ii$ mief) roieber in ©teUung. ^|ren© toi
beS ©afteä ni$t fonberlicj) ju befremben. „ffienn roetbe id^ als ein teueres 3lnben{ett für meine
bitte ©ie, benfen
idj 3>(jnen bamit einen SDienft erroeifen !ann, fo SebenSjeit aufberaa^ren.
nehmen ©ie ifjn bi«! 3$ gebe ^Ijnen benfeiben ©ie öfter im ©ebete meiner, bamit idf) nid^t
oon $erjen gern," gab er bem ^remben jur roieber oont guten SQBege abirre! ®ie ^erjlic^ften
Slntroort. „9iel)men ©ie iljn unb betreten ©ie ©rüfse oon 3^wm banfbaren g. 9t."
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402
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2lu$ m tfc rc t SBiltocrtnatipegic JSfefdjumlbe.
tT^eftlicIj oon ber im Sommer oiel be*
fugten i^nfel Sotfum in ber 9lorb'
fee liegt bie Heine, ju §oEanb gehörige ^nfet
SRottum. 6in einjigeä ©el)öft fteljt auf ber»
felben, ba§ »on ber gamilie be§ 93ogte8
berooljnt roitb. ®ennod(j Ijenfcijt auf bet
Qnfel ein regeä Seben unb S t eiben. 9Jot*
tum ift nämli<$ ein 2BoljnpIa£ ber ©ee==
fd&roalben unb ©ilbermöoen. Siäljert man
fidj in einem ©djiff bem ©tranbe, fo glaubt
man in ber ^etne ein ©d)neeflocfengen>irre
ju etblicfcn. $a&felbe ift aber nichts anbereä,
als bie ftd& t)in unb Ijer beroegenben Sparen
uon 33ögeln. gäljtt ber äöagen, mit roeldjjem
uns ber Sogt abjjolt, bidf)t an einem 9iift«
plafc norüber, fo mad^t fidjj ob ber unge»
toofynUn Störung aHe8 auf, roaS glüget
tjat, fo bafj Bet §immel faft oerbunfelt roitb.
Slufjer 5C00 ©il6ermöoen niften nämlidfj
auf bet Meinen ^nfel 6 —7000
$aare ©eefötoalben. ©teilen»
roeife fteljt 9ieft an SReft, unb
man fann faum oljne ©efaljr,
ßier unb 3unge ju jertreten,
ben gufj ootanfe^en. ©inb erft
bie jungen flügge,
fo ift ba8 SSogelge»
roimmel unbefdfjreib*
li$.
35ie©eefdjroal&e
Sie $t»fdjnmlbe.
erinnert in intern Sau unb glug an bie ©df)n>al=
ben. ®ie glügel finb lang unb fpifc. SDer
©abelfdjroanj läuft in lange, jierlid&e ©piefje
auä. ®er mittellange, feitlic^ jufammengebtüdfte
©djjnabet ift fdjroarj mit fanft gebogener, gelber
©pifce. ®en 2eib, etroa oon SDoljlengtöjse, (ragen
f$roä$Iicjje, fc^roarje 23eindfjen mit ftaif atgge*
ranbeter ©<$n>imm{jaut. 3n fdjjaufelnbem §luge
gleitet bie ©eefd^roalbe über bie SDBaffet flache
batjin. $ßlöfcli<$ l)ält fte im gluge inne unb
fc&toebt in einiget £ölje an berfelben ©teile übet
bem SBaffer, inbem fte mit ijjren langen glügeln
beftänbig auf unb ab f^Iägt. 9Jtan fagt: ©ie
„rüttelt". SDann flürjt fte roie ein SJJfeil Ijerab,
um einen gif<$ fto^tauc^enb ju erljafdjen, ben
fte als SBeute baoon trägt.
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403
—
e in ig e „SWerf’« ! " fiir'« g a m itic n lc b ett.
l9iad)bntd »«tboten.)
p ill gefallen, Ijitt gefallen, — i|t gefallen.
unb bie golge bauon? Sine unglürflidje ©(je!
3J2an l;at fte eingegangen, roeil man nicht mehr
„gefallen roollen" Ijeutjutage J
auSroeichen tonnte.
ei oielen ift
an bet £age8orbnung. äRäbcljen, faum
3 ft ber Schulpflicht ©enüge geleiftet, fo
aus ber Schule, fnüpfen 33efanntfchaften an, oft
roiffen oiele (SItern nichts 33effereS, als iljre
heimlich, roenn bie (Sttern es nicht bulben, roeil
®?abc|en, vielleicht in Begleitung ber Butter
fie gotteäfilrdjtig ftnb. 2lttju oft aber finben (Sltern
ober einer alteren Schroefter, abermals in bie
ba gar nid^tä SfnftöfjigeS, ja ^ei^en fotc^e 23e*
Schule ju fehiefen, — in bie £anjfchule.
fanntfdjaften noch gut jum 9luin ber oerblenbeten
Dft unb oft, unb baS fei allen iDlüttern
Seele. ®ie ®he roirb in unferer Beit als ganj
an’S §erj gelegt, ift bie Sanjfchule ber Drt, roo
etroaS anbereS aufgefafjt, als fie in Sßirllidjfeit
bei jungen Seuten bie böfe Suft nach oerbotener
ift. üßon ber edf)t freunbfchaftlidf)en Siebe ift feine
grudjt entftel)t. 3^ mochte, roie ich e8 in einem
Spur, bagegen fpielen Sinnlidi)feit uitb (§igen=
Sofale getroffen, an beffen SBänben ju lefen roar:
nüfcigfeit eine gar roidjtige Stolle. gorbert man
„Sor Safdjenbieben roirb geroarnt," in biefen
heute nodj gute Sitte unö Sugenb? 3$ fage,
Schulen tafeln anbringen: „SUor Seelenraubern
hie unb ba ja ; a&er jumeift geht bie ®«nf= unb roirb geroarnt."
.©anblungSroeife ber Sefanntfdjaftfuc^enben auf
Unb bod§, roie roenig roa^en manche SDtütter
©elb unb gleifdfjeSluft hinaus. Se^tere ift audh
gerabe bort über ihre Üöchter! Sie glauben
bie Sriebfeber ber oUju frühen unb häufigen
fdjjon genug gethan ju haben, roenn fte bie Jochter
SBefanntfd^aften. ®aS fec^Sjehn-' ober ac^tjeljnja^
hinführen unb bort baS Äinb fich fclbft über=
tige 2Riibd;en roilT nid^t mehr feine 2öege allein
laffen, roährenb fie mit gleichgeftnnten SDiüttern
gehen; ein bartlofeS 33ürfdfjcl)en, baS oft nod) auf
ben 3lbenb »erplaubern, nid^t merlenb, ba^ oft
ber Scijulban! ft£t, ift fein ©eliebter. 3luf 3Beg
nicht baS ^anjen allein bieSBangcn beS 5DläbdhenS
unb Steg, in 2Balb unb gelb trifft man ftdfc,
rötet. 3a, biefe Schulen ftnb meift fo red^t bie
ißtiine madienb für bie Butunft, Schwüre inniger
beS ©;fattenltrnenS. ®ie jungen Seute roiffen
Siebe auStaufcfjenb. Dabei benft aber feines oon
fidj gar balb auch au^er ber Sanjfchule ju treffen.
beiben: 2Bir roollen miteinanber burdj’S Seben
(Sin iöefucfj bei einer greunbin, üBeforgung eines
geben, unb gar balb entjroeien fie fiel), unb eS fangt öinfaufeS, fogar ber ßirchgang bietet ©elegen:
Schrour unb Siebe bei anbern an. Sßie bie
Ijeit. Die geroiffen Janjfdhullränjchen ftnb eine
3afjreSjeiten roecjjfeln bie 33efanntfdjaften bei ben roeitere ©elegenljeit, unb bann folgt ber erfte
jungen Seuten, ja fie gefallen fic^ barin, balt»
53aH ber SechSjebnjährigen. §a, roelche Suft,
mit ber unb ber unb balb mit bem unb bem
mit bem jungen 5DJann ju roaljen ober im ©a»
eine B e*t ^an9 äu gefjen, ohne ju bebenfen, bajj lopp burch ben Saal ju rafenl
ihre Seelen Staben leiben. Sinb baS erlaubte
®aju lächeln SBater unb üflutter, unb bem
Befanntfchaften ? Siegt Ijier ber SroedE oor, eine
(Stje einjugeljen? 3ft ber junge -Dtenfdj geiftig SWäbchen pocht baS §erj, unb es fann bie Stunbe
fo roeit, um bie ferneren Pflichten beS <S^eftan= nicht etroarten, roo es feinen lieben £änjer roählen
beS ju erfüllen? Jtann er grau unb Jtinb er= batf; babei ift’S oft um’S $etj gefchehen, unb
galten ? — SRein! — @r ift noch gar fein 3Jlann, man fucht, roaS man nicht fuchen foH, roeil Se«
ift überhaupt noch nichts, unb baljer ift biefe fanntfehaften fo junger SOlöbchen abfolut uerroerf»
lieh ftnb.
Befanntfchaft unerlaubt, oerbädfjtig, ftttengefö^r»
Slber ba Jommt je^t eine ÜJiutter unb fagt
Jiclj. ©efe^t ben gall, folc^e Seute heiraten,
wem gehen fte entgegen? (Smfach bem (Slenbe, mir fchnuiftradS in’S ©eficht, ich »erftehe bie
wenn fte fein Vermögen ^aben. SBohin führt Sache nid)t. Sei ben 3Jiäbchen ift baS ganj
benn eine fogenannte ^ugenbliebe, fo eine 3«h*e roaS anbetS roie bei ben Buben. 3ft ein 2)läbcheit
lange Selanntfchaft? ’JJleift ju nichts ©utern; aus ber Sd^ule unb einmal fechSjehn ober achtjeljn
benn es ift fehr leicht möglid;, bajj man roährenb 3ahre alt, fo müffe es eingeführt roerben in bie 2M t,
biefer langen Seit jemanben fennen lernt, roo fonft bleibe eS ft^en; unb: „2Ba8 mache ich bann
wian ftc^ eines Üages fagen mufs, mit bem ober mit ih r?"
mit ber fönnle ich glücflicher fein. Diefer ©e«
©ute Wutter, — roenn bu eine gute SDlutter
banfe ift bann nicht me(jr roegjubringen unb bift, — es gibt ber fifcengebliebenen SDtäbdfjen
wirb leiber oielfac^ mit in bie @|e genommen, genug, aber baran ift meijlenS baS 3Jläbchen
—
404
ober bie SDlutter felbft fdjulb. ©in gereifter,
oernünftiger 9Jtann roitb bidj unb beine Softer
beofeac^ten; er roirb fid^ bem 9Ji<jbd§en nähern,
wirb aber, beoor er um fte roirbt, iljre ©efin*
nung unb ijjr §erj prüfen. 3$ aber fjabe nodfj
oon feinem einigen, ber es einft meinte, gehört,
er gelje in bie Sanjfd&ule ober in’8 SEljeater, um
fidfj eine grau ju fud^en. @8 gibt geroifj audf)
anftänbige SSergnügungSorte, allein überall, oer*
fleljt iljr Mütter, überall müffet i^r ein road)=
fameS 3luge Ijaben. $enn ber S3öfe fdfjldft nidljt.
SureSCodjter roirb eudj, fo lange i^r lebet, bafür
banlen, roenn iljr berfelben geholfen £>abt, rein
unb unbeflecft jum älltare ju treten; unb ber
liebe §errgott roirb eudjj fegnen.
SBenn bafyer eine -Dlutter glaubt, fte müffe
iljre Jod^ter förmlid^ auf ben SKarft führen, bann
fage id& immer unb bleibe babei: @8 ift gefehlt.
Unb roenn eine -Blutter auf eine ©iijengebltebene
—
roeift, bann fage icfj roieber: SBer roeifj, roarum
fte ftfcen geblieben? Unb — erjroungene Gsljen
taugen nicfjtS.
@tne3 roeifj idj: jumeift ift
baS SBeib ^eutjutage ein SujuSgegenftanb, ober
e8 ift fo roeit mit i§m, bafj ftcfj beroaljrljeitet:
„SBoütc gefallen,
£>at gefallen,
3ft gefallen."
■JJidjtS für ungut, oernünftige SWutler, itfdf)eibene8, fittfamel, reineS SJtäbd&en! 3 4 roeif},
es gibt ber im Verborgenen blüljenben Seilten
genug. 3 “/
un*> «in fotd^er Sd^a^ ift
eine braoe SDlutter, bie finbet man nid^t aHer
Selen, bie finb ^übfc§ oerborgen. (Sine braoe
STiutter unb ein oerftänbigeä äöeib roar einft ein
ftttfame8, braoeS SUäbd^en, Ijat fidj in ber $ugenb
mefyr im Verborgenen gehalten, unb Ijeute ift fte
glücflidij, rourbe beglüeft unb beglildEt roieber.
SW etlei. & ■
®nitcinuüt)igcs.
3rbene ©efäfje feft ju mad>cn. ä)fan
ftreidje su biefem SBeljufe ben £opf einige mal
mit bünnem Seim mittelft eineS'JSittfelS au; roenr.
biefer Slnftrid) red)t trorfen geroorben ift, roieber*
Ijole man benfelben mit Seinßl. Um baS Saufen
ber Sityfe äu bereuten, beftreidje man bie ^{ißen
unb 3ugen mit einem STeig »on 3iegelmel)l ober
Kljon mit 3Jfalerfirni8.
genftfpritdjt unb gebtnsrcgeln.
Um bie SBabrbeit ift t i (SrofjeS,
©rofjeS ijt eg um bie Siebe;
ftinber ftnb fte gleichen @(^o§e8,
®leid)cr Surjel eble Stiebe,
ffienn e« ttid)t getrieben fiänbe
©et @t. Paulus f4on, e« bliebe
2>o<b (Sefeße« gü&’ unb @nbe:
Sffabrljeit rotrten in ber Siebe.
Kie auf be« ©djidfafs Kaden legen
Sag feige mid) bie eig’ne @>$utbl
©djroalben jteben, ©lütter falle»;
©o jerftiegt ber Siebe Zraum.
Sieber im ©türme fttb’n
TO ffirb unb Unrat tiiffen;
Sieber in Scib oergeb’n,
31(8 betteln unb fctymeidjeln müffen.
ptfel.
SDJtin (Sandra irittft bu oft mit Sügen;
®odt) linbert’8 aud) ber SBunbe ©dfitters.
3mei ä'i'bttt wg. fo mußt bu bilSett,
ätöemt bem, ma8 bleibet, bient bein $erj.
Ktmm (ieber tiotb ein 3c'<ben mir,
@o nenn id) bir be8 $erbfteä 3 'erl
guflSfung bet §atfels i i
&eine! Wie entroeibt bie 2:^räite
GEine« 2Kenfdjcn 2lngefid)t;
gilbten ift ber ®ienj<bb'tt ®b“ , —
iber unterliege nid)t!
S5Ja8 je midj trifft auf meinen Segen,
Sag, (Sott, mid>’* tragen mit ®ebulb!
I t. 3 7 :
SaÜ — SBaü — 3fat( — «ade.
IrKlörung bts |t*irbilbts in |lr. 37:
SD(an roente baä ©ilb balbrecbt«, bann rntrb an
ber untern Seite be« ^angbadenS btr Äopf 9Janfen8
ftd)tbar roerbeu.
i« ra n tm o rtIi(^ e r SRebafteur: Qi.
S a u t e n f d ^ l a g e r in S lu g ib u rg . — B e rlag ber 8 . ®(bm ib’f(ben S3tdag*»
8 u $ b a n b lu n g in StugSburg A 34. — ® ud)bru5erti ber 3 o f . R ö f e i ’f ^ t n © ucbbanblung m Kempten.