M 33. 1845. gin SSlott für Sefer aller ©tünbe.

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M 33. 1845. gin SSlott für Sefer aller ©tünbe.
(B e a m te t ^ a ^ r g o n B . )
M 33.
1845.
Bon biefem Blatte trfcbeinen
w bd) en 11i * J w ei 9lum*
m ecn }u einem Ijalben 00»
gen nebft einem ,Allgemeinen
Ärei8blatl»2tnjeigcr."— 33er
Sierteljibrige yrinumerati«
cn8<'prei6 beträgt foroobl bier
al# bei unfern auiroürtig.-pm.
ßrpebienten 10 © g t.i and)
bann biefeł Blatt burd) alle
Äbniglieben Z o llä m te r für
@
——%wi T— ^
12 ©gr. 6 ¥>fg. bejogm wer«
ben. — Die 3nfertion«=@e*
bübren betragen für bie gefpal»
tene Seilt ober beten 9taum
1 ©gr., unb e« werben 3nfe*
tote von unfern perrn Srpe*
bienten jur Beforgung angt»
nommen. — Kuffibe übet
fłtefifdje Sufłlnbe obet in«
tereffante Begebenheiten met»
ben portofrei erbeten.
» t r f i f * e » J » t r i 8 6 o t e .
gin SSlott für Sefer aller ©tünbe.
9R i t t r o o t y ,
fonbcrbace (Saft*
@ in junger fa tife r reifte in ® e fc llf*a ft mebrt«
t t r greunbe n a * l'pon, um tiefe jroeite S ta b t
fceS 9 tc i*5 fennen ju lernen. B o rt begegnett ibm
tin 2ibcntt)euer, baS er ftlbft m it folgenben SBor«
Ä
S
S
f “ 9, L “ « t ” « t an l i i n * $ l «6 m 'b r, rniin § m ,
antwortete biefer, fu *e n S ie f t * «in anbereß Un«
t.'tfommen.
— g * o n g ut, i * weiß, bei £ a u 3 fn e *t muß
etwas betommen; i * »erbe morgen ftub an B i *
beulen.
— Baoon ijt bie Siebe m * t ; i * fage 3f>nen,
baß » i t feinen $la% mebr im ßaufe baten unb
teb 3 br 9)f« b n i* t in ben S taU bringen fann,
weil er ooQ iß.
— @e i(t gut, B u baß tin ebrli*eS @cß*tß
nimm mein $ferb roobl in Ä * t .
30.
M p r iL
— 3 * glaube, b tt Ä e rl iß oerrüifl, fegte b tt
J tn e * t, als er ben gremben ben SBeg n a * btm
© aßiim m et nehmen fab; maß roiQ er benn, baß
l * m it feinem $>ferbe m a*en foU?
— 3 * glaube, er iß taub, entgegnete i * ; ftefo
n ur, baß fein $ferb n i * t baoon lä u ft, B u m ó*«
teß Serantroortung baoon baben.
3 * folgte btm gremben ins £>au8. B i t SBir«
tbin empfing ibn m it ber näm li*e n S e tß *cru n g
»ie ber ,£>auSEnr*t.
3 * bin 3 bnen febr oerbunben, gab er ifjr ju r
A ntw ort, ober i * bitte Sie, 6 t * n i* t m it Jtom»
plimenten ju bemüben, benn i * bin fo taub, baß
i * n i* t einen ß an on tn f*u ß büre.
3 u g le i* ergriff er einen S tu b l, fe%te j t * an
te n Jtamin unb tt>at, als ob er ju £>auS wäre.
B ie SBirtbin beratbf*(agte m it ibrem ÖZannc unb
bem J to * unb ba fie f t * beS ®aßcS n i * t gu
cntlebigen wußten, bef*loffen f it , ibn auf bem
© tuble fdjlafen ju taffen. 3 * ging in ben © a a l
jutüef unb erjäblte ber ® e fe llf*a ft bie Seriegenbeit
ber SBirtbin; man la *te , unb i * am meißen, ebne
|u abnen, baß i * ber gan&en © a * e ben %uSf*(ag
geben würbe. Baß Äbcnbtffen würbe aufgetragen
unb unfer SJfann fe&te f t * m it ju $ if * e unb ließ
( i * ItQcS o o rtre ffli* f*mecfen. B a w ir jufam«
men eine @ efetlf*aft au5m a*ten, fo fagten w ir
ju ibm , er m6*te an ber ta b le d’ hote fpeifen,
w ir wollten feinen fremben ®aß. SDZan batte ibm
biefeS ßompliment auS vollem § a lfe jugef*rieen,
130
nQein er fcßien ju glauben, man biete ibm einen
höheren 9)!ag an, Denn er gab ju r A ntw ort, er
habe einen feßr guten Zlaß unb werbe nicht fo
unartig fein, f t * obenan ju feßen. D a man bie
Unmöglichfett einfah, flA ihm oeriiänblich üu machen,
mußte man roohl ©ebulb hoben; er aß für vier
fPerfonen, unb alS man bie Rechnung brachte, jog
er breißtg SouS auS her 5£af4e unb legte fic auf
ben 5Eifch. S ie Rechnung betrug jeboch viel mehr,
unb man futhte ihm bieś begreiflich ju machen.
M e in er oerficherte immer, er fönnc burAouS nicht
jugeben, baß man feine Rechnung bezahle; obgleich
fein Hnjug fchlecht fei, fo führe er hoch eine gute
SBörfe. @r fagte bieś w ahtfA einliA , roeil man
feine Zfün^e jurücffAob, bamit er mehr geben
möchte. D a er in^roifchen einen Settroäriner herauf»,
bringen faß, machte er unś eine Verbeugung unb
entfernte ficß, wäßtenb roir in ein lautes ©eläAter
auśbtacben. ©inen tfugenblicf fpäter fam bie SDZagb
herein unb bat mich, mein S3ett ja ju vertheibigen,
henn ber grembe höbe fich beffelben bemächtigt,
unb alle Sorflellungen bagegen feien oergeblich ge«
roefen. 22 ir gingen Ilde hinauf, aber bie $hüre
roar verrammelt, unb roir faßen ein, baß aUeö än-flopfen nicht helfen würbe. D a er m it ficß felbft
fpraA, horchten roir. —
— Zlcß, roie elenb ill mein B uftanb! rief er
0 U 9 ; man to n n te bie 5 $ h iir a u fb re e h e n , ohne bag
ich eS hörte. ©5 bleibt m it nichts ü brig , alS bie
ganje 9facßt bei brennenbem ßießte ju machen unb
von meinen Ziflolen ©ebrauA ju maeßen, roenn
man mich etroa be|leßlen wollte.
D ielet Sorge überßob ich ißn; ich brachte bie
Slacßt im © afljim m er ju , unb hielt eS bem armen
Zlanne gern ju gut, ber m ir wirtlich beflagenS»
roertß vortam. ©r fianb früh bei guter ßeit auf,
iaßlte breißig SouS für bie Fütterung feineS ZferbeS,
flieg auf unb roanbte ficß bann an mieß m it ben
SBorten:
— 3 4 bitte um Vergebung, baß icß 3brS3ett
eingenommen ßabe. ©in greunb, bem man hier
D u a rtic r verfagt hatte, wettete jroanjig ßouiSb’or,
haß i 4 fein Sladjtlager finben mürbe.
Diefe
Sum m e mar ber öcfchroetbe rooßl roertß, fi4 taub
ju flellen.
UebrigenS ßobe i 4 geßört, baß Sie
m it ber Diligence nach * * * reifen wollen. D o rt
werbe ich S ie finben unb S ie bitten, ein guteS
gtübflücf bei m ir tinjunebmen, um bie böfe Z a A t,
bie S ie ßier jugebraebt hoben, roiebet ju vergüten.
Z tit biefen 2Borten gab er bem Zferbe bit
Sporen, unb ließ unS voll Verrounberung jutücf
über bie Jtaltblüligfeit m it ber er feine 3ioUe burA«
gefpielt hatte.
S u b m ittin g ber ©petfen.
2Bie, foQ ber JireiSbote ein jtocß bu* werben!?
2Bie paßt ein Zluffaß über ßubereitung bei ©pei»
fen baßinein? D arauf ju t Zlntroort, lieber Refer:
baß ber Jtieisbote nicßjt bloS ein V la tt ju r Unter«
ßaltung ifl, fonbern in ben JtreiS feiner ÜJ?ittßei=
lungen auch Beßren in Vetreff gemeinnütziger ©e»
genflänbe einjuflecfcten, ficß Jur Zlufgabe flcllt. D a
Viele nun aber feßr oft nicht rotffen, meSßalb ihrer
«Rörperconflitution biefe ober jene Speife nicht
ju fa g t, no4 vielroeniger unfere Hausfrauen bamit
befannt finb, roel4e ©tnflüffe bie vertriebenen Ve«
reitungśarten ber Speifen auf bie roßen ZaßrungS»
jloffe äußern, fo «rfdjeint eS gar nicht überflüffig,
baß nacßßehcnbet Zluffaß einige Ztuffchlüße barübet
gebe unb bem aAtfamcn Befer einigermaßen ben
SZBeg <eige, roie v e r f 4 i ebenen U m ß ä n b e n bi e
Sßaßl ber ö p e i f e » f ö e r e i t u n g a n j u p a f f e n
f ei .
©ine gewiffe Subtreitung ber Nahrungsmittel
ifl fü r ben ZlenfAen von ben gorbetungen beś
©aumenS ganj abgefeßen, ein unumgängliAeS Se»
bürfniß. iltiii f4on im ÄßierreiAe eine ftufenroeife
fleigernbe Vereblung unb Verfeinerung ber ot?ga=
nifeten © loffbilbung in ben ßößern Ätaffen gegen«
über ben nichtigeren bemerkbar wirb, fo fteigt biefe
im ZlenfAen aufs ßö4|le. ©S ifl ber © c i f i beS
ZlenfAen, ber ft'e forbert. Zoße Zaßrung ßat
toße S itten unb ©eifleöbilbung in ihrem ©efolge,
unb roie eS nur ber ©eifl ifl, bet ben ZlenfAen
auS bem tßierif4en Zaturjuflanbe übet bie Sßiere
ßervorgeßoben ßat, fo ßat ber Z lcnfA in ber tZBaßl
unb Vereitung feiner ZoßrungSmitiel nießt bem
roßen Zaturtriebe, fonbtrn feiner vernünftigen ©t«
tenntniß ju folgen.
DaS J t o 4 e n i n SBaf f er bew irft, baß bie
Sellen ber ‘pflanjentbeile unb btt fUtuSfelfafern bed
gleifAeS fi4 von einanber löfeii unb leiAter jer»
tßeilen. D ie in ber HHje gerinnbaren arbeite, j. S3,
ber ©iroeißfloff. gerinnen bobei, bie in iüßoffer lös»
ÜAen, j. S3 ßuefer, © u m m i, tßierifche ©aderte
u. f. ro. löfen fiA auf unb werben ertraßirt. £)b
man glei4 früher glaubte, baß beim .Rochen bcS
gleifcbeS alle näßrenben Stoffe in ber Vrüße fi4
befänben, bie unauflö6li4 c gafer bagegen gleich)
ber verfoßlttn fPflanjenfafer alS unnüßer S3adafl
ben Ziagen unb bie fonftigen ©ingeroeibe befeßroe«
ren, fo ßat man in neueflet Seit burA UnterfuAung
beS Ziagen, unb Darm fanal«3 nßaltS m ittelfl ftor«
rer VergtößetungSgläfet gefunben, baß vermöge
beS VerbauungSprojeffeS bie ZZuStelfafer ebenfads
äum feinflen nüßrenbflen unb affimilijitbaren Spei«
febrei fA m iljt unb ju r ©rnäßrung oielmeßr bei»
tragt, als bie in bet Sörüße aufgelöflen $ßeile, baß
131
felbjł gebratenes S te if* in 8 ei*toe rb au !i*te it bero
gefügten roeit na*ßebe, fo febt roie man a u *
( r ü b e r ber entgegengelebten Meinung anting.
DaS » r a t e n iß ei.»
größerer ober
geringerer 5Bcifol)turig zuna*ß bet Dbetßäcbe; burd)
längere Sortierung beff eiben troefnen aber Die ber
Dbetflädje nat)e beftnCUcfcen © * t * te n m * t nur
aus, fonbern |"*roängetn ) i* a u * m it verfehlten
Stlieilen unb roerben in um fo böseren ©roBe un»
o e rb a u li*, «16 baS »raten lauge fortgeufet m,tb.
2lm unocrbaulicbllen aber bat man in golge ber
angcßellten Unterfu*ungcn BaS braune m it ver»
fohlten $l)eilen reiefcli* angefuUtc gebratene #ett
gefuncen. A a rl ber ©roße ßarb, metier baS Diele
ESBES#
WUrSSäSSrüfSS
bic lefjte © p u r verbaut mar.
DaS © * m o r e n ober D ä m p f e n bc§ Steif*e§
mirb m it menig M e r in vcrfcbloffenen ©efaßen
Borgenommen, unD eS fann babet, roe.l tie 2em=
peratur ben ©iebepunft beS SQafferS wenig über»
(leigt, aueb nur geringe »erfoblung votfommen,
Babcr eS in gmeefmäßigfeit »ctreffS Der »etbauung
bem J lo ie n junäebß (lebt.
DaS M ä ß e n beS gleif*cS über freiem jtobten»
teuer fann bem » ra te n , obgleich Babci »erfob*
lung unb 2tuStrocfnung ebenfalls unvevmeiblid) finb,
infofetn vorgezogen roerben, als roenigßenS BaS
trä n te n
m it fetter brenzlicher glüßigfeit in fo
bobem ©robe babei nicht eintreten fa n n , als rote
bCl S a 'b aS S te if* junger SEbiere mehr jeflig, f* te i.
baß man eS unverbaut zuweilen n o * in Den ßrfre»
menten roiebetftnben fann.
DaS 3 f ä u * e r n bat in n o * höherem ©rabe
ben Bmecf, Die innetn SEbeile bc-3 Steif*eS vor ber
Suft zu f * ü 6en, inbem BaDur* eine b i*te ,£üüc
oon fobligcn in anbetn im 9ia u *e enthaltenen
fäulnißroibrigen SEbeilen, alS brenzlicher ^o ljfä u re ,
9)araßtn, M apbtalin, ßupion u. f. ro. gebilBet
roirB, rooBur* bie £>berflä*e völlig m itm ificirt unb
unzerlegbar roirb. Daher eignen f t * bazu befott*
bers biete, große gletf*ßücfc.
D as ß i n m a * e n in ß ffig , Bucfer, bezroeeft
ebenfalls nur Abhaltung ber B uft, tbul aber Ber
»erbaulichfeit feinen ß inlrag . ßbenfo äußert
baS D ö r r e n an ber ©onne oberi n fü n |lli* c r
uSarme bei g tu * ie n unb ©aam tn feinen na*»
tbeiligen ß itifluß auf »erbaulictjfcit unb ©toffbil»
bung, roeil bie SeßanDtbeile: Bucfer, ©um m t,
© tarfm ebl, ?)ßanjcnfäuren, fofern bie Dperalion
foglcid) gefd)tel)t, babureb feine S3eranC*erung erleU
ben, |o baß töacfobß, 9tcfinen, getroefnete geigen
gefunbe ©peifen finb. Dagegen zieht BaS SErocfnen
tb ierif*er SEbeile, z- S3, bed gleif*eS Ber ©äuge»
tbiete, ber $ if* e (roie © to e ffff*) bei längerer '21uf»
bcroai)tung febr bemetfbareti 9faebtbeil fü r bie »er»
bauliebfeit n a * f i * , inbem WuSfclfafer unb Bell«
geroebe Dabur* fo holzig unb unjerfeßbar roerben,
roie bei lange oufberoal)rtem fPöcfelfleif*.
g u t ben ÜBeifen unb » o rfi* tig e n iß BieS genug.
V U i.
SS c X m i f fy t e 8»
weniger a u S g e tr o c fn e t, e ig n e t f t * bagegen ro e n tg e r
» i t m a n i f * e 6 i g a r r e n m ä b * e n . $aß in
jum Ä o * e n .
jeher großen © la b t in » irm a giebt es W äB*en,
D ie Bitbereitungen, b u t* roel*e man bte Mab» bie einen bebeutenben ©eroinn t u t * ben » e tfa u f
rungSmiitel zu längerer 'Aufbewahrung gef*icfr, von ßigarren an bie »otübergebenben m a*en, uno
b. b- Bern »erberben unb Betfefetmerten roentger faß eben fo fi* e r f t * Biebbaber unb oiel!ei*t ßbe»
ługangbar m a *t, vermehren n a tü rli* a u * bie un» manner erwerben. E ie beginnen ihr ® e f*ä ft m it
oerbauli*feit bcrfelben, inbem fie Bann im Wagen 12 bis 13 fa h re n , unb fefjen eS fo rt, bis fie f i *
auch weniger le i* t zerf«()t roerben fönnen. Dtefet bcrbeiralbet haben, oft a u * n o * länger.
Den
3ta *tb e il nim m t bann m it ber längeren Aufberoab» 5Eag über fabrijiren fie ihre 2Baare, bie auS grü»
rung a u * gleichen © * r itte s )U, inbem zulefct eine nen S3anianenblättern beßebt, in roel*e fie eine
A rt von W um iftcirung eintritt. SS geboren Baju: W if* u n g von gef*nittenem Sabacf unb lg)oIj fül»
baS ß i n f a l j e n . hierbei bringen © a lj unb len, unb fie haben in ber »erfertigung ‘biefet SBaare
©alpeter eine »crbirotim g bet gletf*fafer juroege, eine fo l*e © e f* ic fli* fe it, Baß felbß bie Srägßen
wobei Die geu*tigfeiten auSf*roi^en, baS S a lj f i * mehr verbienen, als fie ohne »erf*roenbung
aufiöfen, unb alS fo l*e liauge bad S te if* von hrau*en fönnen. AbenbS, tvenn bie ©onne unter«
Bußen umgeben unb vor bem g u tr ilt ber Suft gegangen iß , beginnt baS ßigattenm äb*en ihre
SEoilette zu m a*en, parfüin irt ihr @ efi*t unb
(als Broecfe aller ßonferoir.Wetboben) f*ü&en.
W it ber Beit gebt baS S te if* e n b li* in einen überhaupt jeben bloßen SEbeil beS JtörpcrS m it bem
fo(*en ©rab von »erbärtung unb Bäbigfeit über, buftenben at^anofa / bängt ihr ^alSbanb um unb
13¾
liebt ibreit feibtnen Ueberrocf unb ihren fammctnen
Äopfpufc an; fo angegogen geht fie pinau* auf
ben öffentlicbtn 9)lafc m it ihrer Scbüffel ooll öigar»
ten, unb jünbet eine g a d tl an, Die freilich bei
toeitem mehr fie, als bie ßignrrtn beleuchtet, auf
»öS benn auch baS ©ange obgefehen iß» Sie roill
hier ihre ßiebhaber unb greunbt fetten, welche b ił
Cigarren ihr um guteS ©elb obfaufen, unb gugftid)
bann ihr £iebe*roortt in * E h r raunen. D a * ®e»
»erb iß nicht grabe auf <j}rei*geben ihrer $etfon
obgefehen, unb bie öffentliche Meinung oerbinbet
auch bureau# feinen j'ehlimmen {Begriff m it betn»
felben.
Z ) ö mp f u n g ei ner Ci ebedgl ut h. Der Schrei«
bet Stone in Urbtibge, ein gunfgiger, fällte baß e*
nicht gut fei, roenn ber SRenfd) allein burd)* heben
tranble. Gr fab ftd) nad) einer ©efabrtin um, b. b»
er madjte bureb bie ßeitungen befannt, baß er eine
grau }u nehmen roünfcbe. Die 9Bortc feiner Mngeige
fielen auf feinen unfruchtbaren Soben. ©* melbett
ftcb alebalb bie 35jdbrige ßungfet granei* ©oroet
unb lub ben SBerliebten ein, (ich in ber „alten ©lode"
gu Urbribge einguftnben, unb auf baß fie ihn gleich
etfenne, ein Sud) in bet Jpanb unb eint Slume im
Änopflod) $u tragen. Der ^)eirath*lufiige machte fid)
tollet febönet Hoffnungen auf ben äßeg, unb eilte
m it bem Suche unterm Mcm« unb btt Slume im
Snopflod)« gut beftimmten Stunbe in bie alte ©lode,
fehle fid) bafeihft niebet unb oerfanf in eine nod) nie
empfunbene Söonne. 6 * erfepien halb ein Jüngling,
bet nannte ftd) grebetic ©oroer, unb fagte, er fei bet
Srubet oon g ta n ci* ©oroer unb hobt ben Auftrag,
ihn an einen einfamen C tt gu geleiten. Der ent»
güdte alte Sunggefel'« Stone folgte bem S ingling,
in bet UReinung, bort beffen Scproeßer gu finben.
2( 1* fie beibe ben einfamen S r t erreichten, umfchlan«
gen ben Stone nicht bie garten 2frme bet ermatteten
Schroefiet, fonbetn bie 2frme ffarfet SRdnttet unb
befchmietten Ihm ba< @efid)t m it einet fchroargen 9Ra«
ferie, tauchten ihn bann in eine 9>fu&e unb ließen
tbn barin gappeln, bi* feine Eiebeggtutp abgefühlt
roar unb (ich biefelbe in eine gornglutp berroanbelle.
9?ach longer Mnßrcngung gelattg t* ihm enbfid), fid)
an* bet 9)füb* ohne ftembt Seihütfe hetau*guarbe|»
ten. 6 r eilte fogleid) $um griebendrichter unb (tagte
gegen fiebgebn ÜRannet eon Urbribge, at* fold)« bie
ihm bie Schmnd) angetpan hatten. Die Sache roarb
iroat per bem {Richtet Pethanbeit, allein Stone erhielt
(eine ©enugtbuung, roeil et nicht nacpguroelfeti per»
mochte, baß bie ßebgepn ®?dnnet ihm ein Uebel gu»
gefügt hatten, ©t mußte bie Soßen für fid) unb bie
für bie Sachwalter bet Mngeflagten begahlen. bie ihm
noch ohnebie* su @fm ürbe führten, baß foldje Hei»
ialb*angeigen [Religion, Sittlichfeit unb 2(nflanb Per,
83erantroertlid)t {Rebaftion.
leben. Stone biß f i * bor 2(ergct in bie Eippen unb
perließ mit bem Sorfafce ben gricben*richttr, ba*
Heitathen liebet gang aufgugeben.
(S 1) r
o
n
i
E.
Die am 26. unb 28. b. 9Rt*. im ^ieffgeti Steife
ffottgefunbenen ©emitter finb nicht allein oon Schief»
ftn begleitet geroefen, fonbetn hoben auch im Dorfe
@roß»Äreibet permöge be* hierauf in Strömen herab«
faOenben {Regen* bie gelber, gluren, forole faß ba*
gonge D o rf unter 2Ba|Jet gefept, bie 5Bege getrijfen
unb bie Srüden im Dorfe fortgefchroemmt. D a*
Sßajfer hotte fid) ben Söeg bi* in bie Siepßallungen
gebahnt, t* mürben {Raufen forole Horben, beßgl. bet
Dünget, eine QRcnge Äartoffeln unb glachdoortöth«
roeggefchroemmt, unb ettranfen 27 S tü d Schafe,
forcie ein Salb.
Mm 26. b. 9Rt*. jünbete ber S lip ben betr»
fchaftlichen ©cpafßall gu Cber»6 tcphan*botf, {Reu»
machet Steife*, unb perbrannten 300 S tü d Schafe,
forole bie barin beftnblichen H {U* unb Stroh» Sfot»
titęe.
g
t
a
fl
c.
H tr r eon SroniforoSfp f>at, in 92t. 32 biefeS
S Blaltt*, ben ganbroirthen au6 feiner geroiß feht
reichen (Erfahrung ein 5D2ittel angegeben, roie fte
ihren Schafen bei gu erroartenber gutierSnotb ein
bortrefflicpe* © rün fu tte r, foroohl im Heebße, alś _
auch im SBinter unb grühjabr oerfchaffen unb ihr
gelb in ununterbrochener golge benupen fönnen,
ba* geroiß allgemeine Mnerfennung unb ben roärm«
ßen D a n f aller berer oerbient, benen ber
rotbet Jtraft noch ©efepid i ur £>ervorbringung unb
{Dlittpeilung eine* fo genialen ©ebonhnS verüb»
hen hot.
©5 roäre roah.rh* fchobe, roenn roegen einer
Keinen Unflarheit im MuSbrud bit unberechenbaren
golgen biefc* ©ebanfen* ber üRtnfchheit unb ihren
Schafen nicht im roeiteßen Umfange gu ®ute fJmen,
unb btShąlb oergeiht Herr o. JBroniforoSfp gtroiß
b it befćbeibene gragt: roie e§ ftch benn eigentlich
m it bem Uebtrßteutn be* m it halber Düngung
verfepenen, gepflügten unb geeggten glede* „ m i t
b r e i g i n g e t n S ß i n t e r t o p S f a a m e n " verhält?
— SoU ber queß. Saamen roirtlich brei ginget
b id gefät, ober roelche* fonßige {Manoeuvre foÜ
m it biefem MuSbrud begeiepnet rotrben? —
D r e f ch e r ,
greigärtner in Äaifer*roalbau.
D ru d unb Berlag von M. E e u d a t t in {EBoplau.
M U g m tin cr $m 6b lftth 2fn $ciaer.
33eiloge sum <Sc^>tcfif^>cn ß reiabotetn
\2 33#
9%ittrood), ben 30. 2t pr i l.
1845.
25,
Sehufd bet 2(u6t)<bung bet, ou8 Dem hi«fig«n Äreife $ur Uebung bet 8anbmehr=ÄooalIette ju ge»
ftUenbtn 9ßU»e^
unb f ü r
bel
"
b
K
o
u t i " D if n f t a g ben
c. f r ü h urn 6 U h r bei © a n f a b t ,
bie 3t e, 4t e, Dte unb 6 te ^ oute «» bemf el ben SEoge SJl i t t ag f P u n f t 1 Ut)c
« l u b u ib lid ie n D o m in ie n fo m ie bie © e m e in b e n h aben b n h et fa m m tlid je $ f c r b e
im H tt e r n o n
5ä : ä ä t ä
ten werben,'
mferben }>t fpAt ober gar nicht eintreffen, jebenfallS einer nngemefjenen Drbnungdßrofe
gejteUungopfl
mraeibetten ftnb fur itjre Heute verantwortlich. 2fud) mug bei jrnei jPferben roenigßend
auetfegcn. jRejtf( ^gegeben werben. S8ei
obet 4 *Pfetben 2 Steifer u. f. ro. ,
immer e ^
gg^gutigung iß rcie (either nod) bem Zarwerthe bet 9)ferbc, 20 ©gr., 25 © g r. unb 1 £Rtt)lc.
p ro 5£ag, unb hoben biejenigen, welche ihre $ferbe freiwillig (Men wollen, fid ) bei btt 2lnfunft auf bem
»piaße fogleid) ;u melben, weil barauf befonbetö 9tiicffid)t genommen werben foil.
3
SBohlau ben 29. 2lptil 1845.
Der königliche Ärei<.8anbrath.
Rober .
2tmtlid;c 2tnseigcn,
b a ö S e r o u ß tfe in , 3
UV 8 in b e r u n g b e ö (S lc n b ö
feines 9Zebenmenfd)en beigetragen ju haben,
«Sei Becbelmifc, ©teinauer JtreifeS iß in btt
£>ber ein fleinet Äabn, an welchem ficb eine Äette
nebß jwei SBorlegefcfeloffem bcßnbet, cor Äurjem
gewährt ein rooi)ithuenbe6 Gefühl.
Ś er ,!petr Äreiö»©efretaic £aanel iß
j?ber%eit bereit, ^Beiträge, feien fie aud) noch
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3fufruf unb Sittel
5 9ttt)lr. 10 ©gr. unb 3 ©acEÄartojfeln.
Sie bieSjdhrigcn Ueberfchroemmungen f)a= SBohlau ben ‘29. 2fpril 1845.
ben im hiefigen Äreife in »ielen ßrtftfraf*
Der Äonigl. Ävei6=2anbratl;. Sober,
ten fo ungeheuren ©d)aben verurfad)t, baß
jßef an~nt mad>ung.
baö ßlcnb mancher gamilien grenjenloö iß. g„ g 0[ge ejnet gtequifition bed Sóniglicten
^d) roieberhole baher meine im Ärei6blatt= SnquifitotiatSauSreSlou foUain
Unterßu^ungen ju dpitfe ju tommen.
^nöbefonbere veranlage id) bie Drt6gerid)te bei
Gelegenheit ber Gemetnbegebote ©ammlungen
beijutragen im © tanbe iß , ber thue eö. S e c
Sohn fü r gute & h aten b leibt n id )t ouö. © d )o n
>
2ßagen b r a u n l a h t t mit filbernen Meißen btjdjlogen
unb ßibetnen 23)ńt=(9 nfftn unb fiatemen verleben,
nebß 2 brauchbaren cunfeibraunen ßtiagenpfetben,
ßsiohiau ben 25. llp r ii 1845.
JtöniglidjiS ßanb» unb ©tabt»®erithf.
g)rit>ats2Cnseiacn.
Aachener u n b PZüncbenet g eu e t : 8 3 c t f i * e »
r u n g 6 »(8 e f 111 f <b a f t ,
begrünbct auf 3 PfiUionen S taler Hapital=®arantie.
" D er £o*löblicbe Engere AuSfcbuß Der Scble»
fifdjen Uanbfcbaft hat befanntlidj unterm 26. A p ril
1842 einen Sertrag m it ber Aachener unb Pfüncbe*
ner geuer»aSerficfeerungS =©efeüfdjaft unter anbern
babin abgefcbloßen, baß oon ben Prämien ber con
Der ©efeUtcbaft gefcbloßenen Ptobiliaroerßcherungen
ber Dominien ben gelteren ein Antbeil an bem
halben ©cwinne ber ©efeüfdjaft z“ @ute geben,
jebocb minbeßenS 15 % Der »Prämie betragen unb
e v e n t , bureb Serloofung feßgeßeUt werben foüe.
paebbem nun Die ©efellfcbaft Die Summe oon
2318 Sitblr. 29 S g r. übetroiefen bot, iß biefelbe
oon ber £ocblóblicben @cneral'2anb|cbafiS=Diwtion
unter fämmtlicbe im 3abre 1844 oerficberte Do»
minien oerloof’t worben, unb es kommen banatb
324 Dominien m it 15 % ibret vorjährigen Prämie
Zur ßrbebung. 8 e§tere gefdjiebt vertragsmäßig n u r
bureb Anrechnung auf bie im Sabre 1845 zu jab»
lenbe Präm ie, worüber bie fe tte n Perzipienten
nähere Pacbricbt erhalten werben. D ie ü b r i g e n
£ o c b l ó b l i c b c n D o m i n i e n n e h me n an bet
näcbßen S e r l o o f u n g 3 : b e il.
3m A p ril 1845.
3 m Aufträge bet Direction:
D ie j p a u p t » A g e n t u r e n ,
g r . Hl ocke in S r e S l a u . ganbratb H o h e r in
g o ß w i h bei ß ß o h la u .
D b i e in (9 ó r I i §.
Der im ßahre 1843 bierfelbß gelüftete Sercin
fü r Pfctbe- D re fiu r, jum Dienß ber ßanbrnebt»
.Kavallerie iß bureb Sefcbluß bet heutigen ©ene»
tal*öetfam m lung aufgelöß, unb ber baare Haßen»
Seßanb, fowie bie p ro 1843 unb 1844 verbliebe»
nen Sieße ben gonbS zur Untetßübung ber bureb
bie Ptobilmacbung ber Üanbwebr hülfSbebütftig
wetbenben gamilien Der Sßebrmänner ber Hreife
Piclitfcb, Sßoblou, Steinau unb ©ubrau übermiefen
worben; welches hiermit ju r öffentlichen Henntniß
gebracht wirb.
3)racbenberg Den 27. A p ril 1845.
£>a§ seitherige Directorium.
^Bekanntmachung.
S e i unferet gut eingerichteten Stabtwaage iß
baS UBaogegelD vom 1. Ptai c. ob auf — 3 © gr.
für Den Gentner herabgefefct worben, welches hier*
mit bekannt gemacht wirb.
SBinjig ben 25. A p ril 1845.
D e r P k o g i ß r at . _____________
Einern geehrten Publikum zeige ich hiermit er»
gebrnß an, Daß i * mich in Stuben olS Siehfcbnei»
ber etablirt habe
5 * SBetß.
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© t a b l i f f e m e n t s « An z ei g e.
Den geehrten Sewohnern bießger S tabt
unb Umgegenb erlaube ich m r hiermit erge*
benß anjujeigen, baß ich mich am bießgen
Drte als j$ifcblct etablirt habe, weShalb ich
mich fomohl ju Anfertigung gefcbmackooller
Plöbel, aller Sauarbeiten, fowie überhaupt
ieber in mein gach fcblagenben Arbeiten
unter Serßcberung ber biüigßen unb teellßen
Ausführung ber geneigten Aufträge ganj er»
gebenß zu gütiger Seacbtung empfehle.
SBohlan, Den 27. A pril 1845.
ßoui S Hnabe,
Sifcblermeißer, wohnhaft am
Stinge P r. 30 im .Kaufmann
Pübefchen £aufe.
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i2«30'3000=000'3000 00'000000©0©«3«3e
3 ohrmarftS»Serlegung.
P?it (Genehmigung ber Hönigi. Regierung iß
Der im Halenber auf ben 9. 3 u n i biefcó 3ahreS
angefehte ßahrm arh b'erfelbß auf ben 2. bcffel »
ben P f o n a t S zurück oerlegt worben.
®rebnih ben 22. A p ril 1845.
D er Plagißrat.
6 1a b I i f f e m e n t S« A n z e i g e.
Ginem geehrten Publikum beehre ich ganz erge»
benß anzuzeigen, baß ich mich hier SDrlS alS Scblof»
fe ri n eiß er t t a b l i r t
babe,
bitte
bober,
m i*
m i t ge»
neigten Aufträgen zu bebienen, inbem ich jeber Seit
oon allen in bieś gach einfcblnginben Sachen aufS
prompteße biüigße unb reellße bebienen werbe.
Sßohlau, ben 28. A p ril 1845.
ß a r l Sfabfabl,
Scbloffetmßr., Apotpefergoffe P r. 104.
Unterzeichnete beabfiebtiget ihr &>au3 am Pinge
ber ©logauer Straßenecke, welches ftcb zu jebem
Sewetbe paßt, auS freier £>anb zu verkaufen. D a
eS ganz vermietbet i|l, fo ertuebe ich jeben Häuf»
lußigen, ficb bei m ir zu melben. A u * finb noch
150 Sack weiße unb rotße SaamemHartoffeln zu
verkaufen.
ßBinzig ben 28. A p ril 1845.
________
Perm. U b l i g .
Pkeine SBoßnung iß j ^ t am Scbloßplaf} im
£aufe beS 4?errn ©peebt.
. H r. o. e h r e n b e r g,
practifcber A rjf, SBunborzt unb ©eburtS»
helfet; zur Seit GsfabronS»Ghirurgu5
____________ im 2. (ßeib<) £ufaren»Pegiment.
5 0 0 Sack weiße Hartoßeln werben zum Ser«
kauf nactgemiefcn im Aoufc beS .£>trrn ©urttyen,
1 ©liege, in 2SJinjf3.